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Wegfall der Hinzuverdienstgrenzen und digitaler Onboarding-Prozess

Im November 2024 trafen sich 12 bAV-Experten beim Lurse Round Table BAV 4.0 zum Austausch über moderne Vergütungskonzepte nach Wegfall der im Ruhestand sowie über den OnboardingProzess auf eine digitale Plattform.

Sabine Eichler, Compensation & Benefits Managerin bei Krones stellte das Anfang 2025 in Kraft tretende Anreizkonzept zur Weiterbeschäftigung älterer Beschäftigter im vorzeitigen Ruhestand und nach Eintritt der Regelaltersgrenze vor.
Nach einer Analyse des Mitarbeiterbedarfs in den kommenden Jahren entschied sich Krones dazu Beschäftigte zwischen 63 und 67 die Weiterarbeit in Teil- oder Vollzeit bei parallelem Bezug von Gehalt, Gesetzlicher Rente und bAV zu ermöglichen. Zudem wird einzelnen Mitarbeitern die Weiterarbeit über den Regelrenteneintritt bei parallelem Bezug der drei Komponenten angeboten. Wird die bAV frühzeitig ausgezahlt, entfallen weitere Beitragszahlungen in das Versorgungssystem durch den Arbeitgeber. Mit einem umfassenden Kommunikationskonzept wirbt das Unternehmen bei den Mitarbeitenden für dieses Modell.
In der anschließenden Diskussion kam zutage, dass Anreizsysteme dieser Art bereits bei vielen Unternehmen praktiziert, jedoch gruppenspezifisch und in Einzelfällen angewendet werden. Die weitere Beitragszahlung in die betriebliche Altersversorgung (bAV) bei gleichzeitiger Rentenzahlung gilt als sehr verwaltungsintensiv und wird in der Praxis nicht angewendet. Als Kompensation für die entfallenden Arbeitgeberbeiträge in die bAV werden diese in der Regel mit dem Gehalt ausgezahlt, sind dann allerdings sozial- und steuerpflichtig.

Die Mehrzahl der Unternehmen sehen ein Ausscheiden der Beschäftigten aus dem Unternehmen für eine Auszahlung der bAV vor. Für eine Weiterbeschäftigung und gleichzeitige Leistungserbringung besteht auch die Option einen neuen Arbeitsvertrag mit dem Beschäftigten abzuschließen.

Daniel Roth, Leiter des Projektmanagements bei Lurse erläuterte den Onboarding-Prozess auf die Digitale Plattform P-LIVE von Lurse, www.p-live.de. Die Plattform P-LIVE verwaltet Bestandssysteme der bAV, für ATZ- und ZWK-Systeme digital und effizient. Ziel des Onboarding-Prozesses ist die Herstellung einer zentralen Datenbasis, eines Process-Engines sowie einer Prozess-Synchronisation. Parallel wird ein digitales elektronisches Kommunikationssystem für alle Beteiligten Akteure hergestellt. Ein interdisziplinäres Projektteam erarbeitet in zahlreichen Workshops die notwendigen Schnittstellen und Prozesse mit dem Kunden. Das Bestehen weiterer manueller Workarounds wird vermieden. Ein Onboarding-Prozess kann je nach Größe des Versorgungssystems und Anzahl der Versorgungssysteme zwischen 12 und 24 Monaten in Anspruch nehmen.

Das Lurse Team bedankt sich bei den Teilnehmenden und Sprechern für den wertvollen Austausch!