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Studie zu Diesel-Fahrverboten: Wie reagieren die Unternehmen?

Studie zu Diesel-Fahrverboten: Wie reagieren die Unternehmen?

– Drohende Fahrverbote wirken sich deutlich auf Car Policies aus
– Nutzung anderer Antriebsarten wird signifikant vorangetrieben
– Unternehmen favorisieren Benzinantrieb, Gasantrieb spielt keine Rolle


Frankfurt am Main, 28.05.2018 – Das Bundesverwaltungsgericht hat am 27. Februar 2018 den Weg für Fahrverbote von Diesel-Autos freigemacht. Als Konsequenz auf dieses Gerichtsurteil erhielt Lurse vermehrt Anfragen von Unternehmen in Bezug auf aktuelle Veränderungen ihrer Car Policies. Um die Reaktionen der Unternehmen auf drohende Fahrverbote abzubilden, führte die HR-Strategieberatung vom 21.03.2018 bis zum 10.04.2018 eine Studie durch. Insgesamt haben sich 120 kleine, mittelständische und große Unternehmen branchenübergreifend an dem Spot-Survey beteiligt. Knapp die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen haben weniger als 1.500 Mitarbeiter, 25 Prozent beschäftigen 1.500 bis 5.000 Mitarbeiter und knapp ein Drittel ist der Größenklasse über 5.000 Mitarbeiter zuzuordnen.
 
Unternehmen reagieren mehrheitlich auf drohende Fahrverbote
 
Klares Ergebnis: Die drohenden Fahrverbote wirken sich auf die Car Policies der Unternehmen aus. Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen planen oder diskutieren Änderungen oder haben diese bereits umgesetzt.
Großunternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern reagieren am schnellsten. Bei 15 Prozent dieser Unternehmen sind Änderungen bereits abgeschlossen. Viele kleinere Unternehmen stecken derzeit in der Planungsphase, haben aber noch keine Änderungen umgesetzt.
 
Ein Drittel der Studienteilnehmer plant keine Änderungen aufgrund der aktuellen Situation. „Diese Unternehmen haben ihre Firmenwagen-/Mobilitätsrichtlinie zumeist schon vor der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts – beispielsweise aufgrund von Umweltaspekten – angepasst und drohende Fahrverbote spielen daher keine oder eine untergeordnete Rolle. Dies gilt auch für die Unternehmen, die derzeit ausschließlich Euro-6-Diesel im Fuhrpark haben“, sagt Elke Tausch, Senior Consultant bei Lurse.
 
Nutzung anderer Antriebsarten im Fokus
 
Die wichtigsten Maßnahmen, welche die Unternehmen umsetzen, beziehungsweise planen sind:
1.     Die Umstellung des Fuhrparks auf andere Antriebsarten (52 Prozent)
2.     Die Aufrüstung auf Diesel mit neuester Abgastechnologie (46 Prozent)
3.     Der Verzicht auf die Anschaffung weiterer Dieselfahrzeuge (35 Prozent)
 
Zahlreiche Unternehmen haben bis zum heutigen Zeitpunkt bereits Änderungen umgesetzt, beziehungsweise diese konkret geplant. Ganz vorne rangiert dabei die Umstellung des Fuhrparks auf andere Antriebstechniken (über die Hälfte der Unternehmen), gefolgt von der Aufrüstung auf Diesel mit neuester Abgastechnologie (30 Proezent der Teilnehmer). Unternehmen, die bezüglich der Maßnahmen erst in grundsätzlicher Überlegung sind, beschäftigen sich vorrangig mit der Umstellung auf neueste Dieselabgastechnologie (50 Prozent der Befragten), gefolgt von der Umrüstung auf andere Antriebsarten (47 Prozent der Befragten). Keine weiteren Dieselfahrzeuge zu bestellen, überlegen 40 Prozent dieser Unternehmen.
  
Benzinantrieb ist wichtigste Antriebsart bei Umstellungen
 
Erstellt man ein Ranking der von den Unternehmen favorisierten alternativen Antriebsarten zum Diesel, sieht dies gemäß der Studienergebnisse wie folgt aus:

  • Benzinantrieb: Für 69 Prozent der Befragten ist der Benzinantrieb die Antriebsart, die bei einer Umstellung des Fuhrparks im Fokus steht.
  • Hybridantrieb: 64 Prozent der Teilnehmer haben diese Antriebsart im Blick.
  • Elektroantrieb: 58 Prozent der Befragten wollen auf diese Antriebsart umstellen, beziehungsweise diese aufnehmen.

 „Bei der Bestellung von Poolfahrzeugen sind Hybrid- und Elektrofahrzeuge zwar ein wichtiges Thema, problematisch ist jedoch, dass Mitarbeiter andere Antriebe oftmals schlechter annehmen. Fehlende Infrastruktur, mangelnde Reichweite und die höheren Kosten wirken zusätzlich erschwerend bei einer Entscheidung für diese Fahrzeuge“, erklärt Philipp Dienstbühl, Senior Consultant bei Lurse.
 
Elektro- und Hybridfahrzeuge werden daher fast ausschließlich in Kombination mit anderen Antriebsarten als Alternative gesehen. So werden 41 Prozent der Unternehmen auf zwei verschiedene Antriebe setzen, wobei Gasantrieb auch in Kombination mit anderen Antrieben keine große Rolle spielt. Eine Kombination aus 3 anderen Antrieben gaben 27 Prozent der teilnehmenden Unternehmen an. Von diesen wählten 87 Prozent der Unternehmen die Kombination aus Elektro-, Hybrid- und Benzinantrieben. Die Lade-Infrastruktur bei Firmenwagen mit Hybrid- und Elektroantrieben wird bei 65 Prozent der Befragten vom Unternehmen am Firmenstandort gestellt. Lediglich 16 Prozent der Unternehmen stellen zusätzlich Ladestationen am Wohnort des Mitarbeiters bereit.
 
Interessante Details zu Mobilitätsrichtlinien und Angeboten, der Bedeutung von umweltverträglichen Aspekten sowie alternativen Antriebstechniken in Unternehmen liefert die Lurse-Studie „Firmenwagen und Mobilität 2017/2018“.
 
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Weitere Informationen zur Kurzstudie „Dieselfahrzeuge“ gibt Ihnen gerne:

Elke Tausch; fon +49 5258 9818-53; email etausch@lurse.de
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Informationen zur Studie „Firmenwagen und Mobilität 2017/2018“ erhalten Sie über:

Philipp Dienstbühl; fon +49 69 6783060-33; email pdienstbuehl@lurse.de